Wie kaufe ich ETFs mit Sparplan? Unsere Finanztipps
Viele Anfänger, die in ETFs investieren, fragen sich oft: Wann ist der richtige Zeitpunkt zum Kaufen? Ist es nicht vielleicht auch sinnvoll, ETFs mit Sparplan zu kaufen und somit regelmäßig zu investieren? Was ist hier wohl die richtige Vorgehensweise für Anfänger?
Warum ETFs mit Sparplan kaufen sinnvoll ist
Aller Anfang ist schwer und Übung macht den Meister – zwei Sprichwörter, wenn auch fast schon Klischees, die einfach wahr sind. Wir wollen dir bei deinen ersten ETF Investments helfen und gerade für Unerfahrene eignen sich ETFs mit Sparplan wirklich hervorragend.
Warum das so ist, was das alles für Kosten mit sich bringt sowie die Vor- und Nachteile, erklären wir dir in diesem Artikel.
Was ist ein ETF Sparplan?
Grundsätzlich kannst du dir das wahrscheinlich schon denken. Ein Sparplan ist ein regelmäßiger Auftrag, der automatisch etwas von deinem Geld in einen ETF deiner Wahl investiert.
Dabei kann die Ausführung alle zwei Wochen, monatlich, quartalsweise oder sogar jährlich sein. Du kannst auch mehrere Sparpläne haben für verschiedene ETFs. Alles ist möglich und es hilft dir beim regelmäßigen automatischen Investieren. Du kannst dich einfach zurücklehnen und die Reise über die nächsten Jahre oder sogar Jahrzehnte genießen.
Wo kann ich einen ETF Sparplan abschließen
Du kannst einen ETF Sparplan bei jeder Bank und jedem Broker eröffnen, der ein Depot anbietet. Das kann entweder deine Hausbank sein, einer der neuen Online-Broker wie z.B. Trade Republic, Scalable etc. oder auch eine der Direktbanken wie ING, DKB oder Comdirect.
Was kostet ein ETF Sparplan?
Bei einem ETF mit Sparplan können verschiedene Gebühren anfallen. Als erstes brauchst du dafür ein Depot bei einem Broker oder deiner Bank. Je nach Anbieter, kann es hier zu ersten Gebühren kommen, jedoch bieten die meisten Broker oder Banken heutzutage kostenlose Depots an.
Als nächstes sind die Ordergebühren beim Kauf eines ETFs zu beachten. Aber auch hier gibt es viele Sparpläne bereits kostenlos, d.h. es fallen keine Gebühren für den regelmäßig Kauf an. Es gibt aber auch Anbieter, bei denen geringere Gebühren wie 1,50 Euro pro Kauf (z.B. DKB) oder 1,5 % (z.B. Comdirect) jedes Mal beim Kauf anfallen. Banken wie z.B. die ING oder auch Broker wie Trade Republic bieten kostenlose Sparpläne an.
Nicht zu vergessen sind auch die Verwaltungskosten des ETFs, oft als Total Expense Ratio (TER) bezeichnet. Diese fallen jährlich an und sind von ETF Anbieter zu ETF Anbieter (iShares, Lyxor, HSBC etc.) unterschiedlich. Die Gebühren belaufen sich dabei auf Prozentsätze von 0,12 bis 0,30 %.
Wenn du wenig Verwaltungsgebühren zahlen willst, schaue dir das vorher bei dem von dir gewünschten ETF Sparplan an.
Kann ich meine ETFs jederzeit verkaufen?
Kurz und knapp: Ja. Wenn du einen ETF Sparplan abschließt, wie er bei den meisten Broker üblich ist, gibt es keine Mindestlaufzeit. Deinen Sparplan kannst du jederzeit beenden und so auch jederzeit deine ETF Anteile verkaufen.
Beachte jedoch, dass bei jedem Verkauf auch Gebühren und Steuern anfallen. Die Gebühren sind ja nach Broker unterschiedlich und bestehen meist aus einer Grundgebühr plus einer Provision (die gut und gerne 0,25 % betragen kann). Informiere dich also vorher bei deinem Broker über die Gebühren.
Außerdem fällt auch eine Abgeltungssteuer von 25 % auf deine Gewinne und Dividenden an. Hier schaue am besten nach deinem Freibetrag von 801 € im Jahr. Wenn du diesen nicht überschreitest, zahlst du zumindest keine Steuern für das jeweilige Jahr.
Vor- und Nachteile von ETF Sparplänen
- Automatische Investition – Du musst nicht aktiv ETFs kaufen und sparst Zeit. Ein Sparplan erledigt dies ganz automatisch und du vergisst es nicht.
- Kosteneffekt – Durch das automatische Investieren, kaufst du zu verschiedenen Kursen ein. Mal sind diese höher, mal tiefer. Aber am Ende wirst du einen guten Durchschnittskurs bei deinem Investment haben.
- Geringer Einsatz – Sparpläne kannst du mit wenig Geld beginnen. Manche Broker akzeptieren sogar 1 Euro, wobei sich das natürlich nicht lohnt. Ansonsten geht es meist ab 25 € pro Monat los. Das sollte jeder übrig haben und über viele Jahre kommt auch bei geringen Beträgen schon eine gute Summe zusammen.
- Flexibilität – Du kannst deine regelmäßigen Beiträge jederzeit erhöhen oder verringern. Ebenso kannst du den Sparplan ganz aussetzen oder deine Anteile verkaufen. Es gibt keine festen Laufzeiten.
- Geringe Gebühren – Die Kaufgebühren sind je nach Bank oder Broker unterschiedlich. Viele Sparpläne gibt es aber schon kostenlos oder mit wenig Gebühren wie 1 Euro oder 1,50 Euro pro Kauf.
- Kaufzeitpunkt – Dadurch, dass dein Broker oder dein Bank automatisch kaufen, hast du keine wirkliche Kontrolle über den Kaufzeitpunkt. Egal, ob der Kurs gut oder gerade schlecht steht – es wird gekauft.
- Verlustrisiko – Auch mit einem ETF Sparplan kannst du Verlust machen. Durch die vielen verschiedenen Aktien ist es durch die Diversifikation ein bisschen sicherer, aber trotzdem möglich. Sollten viele Aktien fallen, es einen Börsencrash geben, dann kannst du auch hier dein Geld verlieren.
- Sparplankosten – Auch wenn dein Depot und der Sparplan kostenlos sind, fallen sogenannte Verwaltungsgebühren an, die meist zwischen 0,15 bis 0,3 % pro Jahr liegen. Das ist nicht viel, aber dieses Geld wird dir automatisch abgezogen.
Das waren jetzt einige Vor- und Nachteile im Überblick. Wir hoffen, dass sie dir bei der Entscheidungsfindung helfen. Wir selbst können dir ETFs mit Sparplan absolut empfehlen, einfach um automatisiert etwas Rendite zu bekommen oder auch um für später etwas beiseite zu legen.
Hast du einen ETF mit Sparplan? Bist du zufrieden mit deiner Entscheidung oder hast du noch Tipps für Neuanleger? Wir freuen uns auf deinen Kommentar.
Fotos: Foto 1 (ETFs kaufen): Inspiring/shutterstock.com
Stefan says:
Gut verfasster Artikel, der Neueinsteiger (wie mir übrigens auch) den Einstieg in die „Aktienwelt“ schmackhaft macht.
Tobi says:
Das freut uns, wenn dir der Artikel gefällt Stefan 🙂
Viele Grüße,
Tobi